Nachwuchsakquise in der Inkassobranche

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Eigentlich ist die Arbeit für einen Inkassodienstleister schon interessant. Eigentlich kann man sogar etwas lernen und eigentlich fressen einen weder Schuldner noch Mandanten. Wie lassen sich also die branchenweiten Schwierigkeiten bei der Akquise geeigneter Auszubildender erklären?

Es scheint, dass allein das Negativimage, das einige schwarze Schafe der Branche eingebracht haben, genug Abschreckungspotenzial besitzt, um Ausbildungssuchende von einer Bewerbung bei einem Inkassounternehmen abzuhalten. Dass die Branche insgesamt seriös und zuverlässig arbeitet, es sogar eine Mindestanforderung gibt, um überhaupt als Inkassounternehmer tätig zu sein, fällt dabei leider häufig unter den Tisch. Vielen Schulabsolventen fällt es deshalb offenbar schwer, sich für eine Ausbildung bei einem Inkassounternehmen zu begeistern. Die Tätigkeit an sich steht dabei aber eindeutig nicht im Zentrum solcher Identifikationshemmnisse. Die Inkassobranche bietet nämlich tatsächlich viele der beliebtesten Ausbildungsberufe überhaupt. Kaufleute für Büromanagement (Bürokaufleute) und Fachinformatiker beispielsweise werden dringend zum kommenden Ausbildungsjahr gesucht. Beide lagen 2013 unter den Top 20 der beliebtesten Lehrberufe, Bürokaufleute landen laut Lokalmatador-Studie sogar auf Platz 3! Ist es also die Angst vor der Konfrontation, die Furcht, auch unangenehme Telefongespräche zu führen? Oder fehlt es der Inkassobranche schlicht an Sexappeal? Was geht in den Köpfen junger Menschen vor, wenn Sie sich gegen einen Ausbildungsplatz in der Inkassobranche entscheiden?

Imageschaden mit Nachhall

Das Hauptproblem der Inkassobranche ist offenkundig: Einigen wenigen schwarzen Schafen ist es gelungen, das Klischee des rücksichtslosen Schuldeneintreibers zu etablieren. Befeuert wird dieses Bild zusätzlich von Seiten medialer Unterhaltungsformate im TV, die nach möglichst eindrücklichen Bildern gieren. Bomberjacke, Corvette und Springerstiefel machen eben mehr her als adrette Damen am Telefon oder seriöse Herrn im Dreiteiler. Die Folge ist ein Imageschaden mit Nachhall. Dass das Gros der deutschen Inkassodienstleister transparent, gesetzeskonform und verlässlich arbeitet, wird dabei schnell und gerne vergessen.
Der Imageschaden der Branche führt bei Jugendlichen auf Ausbildungssuche regelmäßig zu einer instinktiven Ablehnungshaltung. Das soziale Umfeld, sowohl Freunde als auch Familie, sind geeignet, solches Verhalten zu unterstützen. Willst Du wirklich für die arbeiten? Das ist doch nicht seriös!

Imagearbeit & Recruiting

Interessanterweise kann aus der kommunikativen Durchsetzung gegen solche Widerstände aber auch gerade die Eignung für die Inkassobranche erwachsen. Wer sich nämlich behaupten kann, bringt schon eine maßgebliche Voraussetzung für die Inkassobranche mit. Durchsetzungsstärke, Kompromissfähigkeit, Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit bilden das Anforderungsprofil an Auszubildende und Mitarbeiter in der 2014_02_13_Stellenanzeige_Kaufleute_für_Büromanagement_finalInkassobranche deutlich ab. Sie stellen das größte Imagepotenzial in der Inkassobranche dar. Ihr kontinuierliches Engagement und die Art, wie sie nach außen auftreten und ihre Branche repräsentieren, nützen dem positiven Image erheblich. In dieser Wirkungsbeziehung liegen die größte Chance und zugleich die größte Herausforderung für die Nachwuchsrekrutierung. Nur, wenn mehr Menschen den Imagewandel aktiv vorantreiben, bewerben sich mehr potenzielle Auszubildende und Mitarbeiter, die wiederum das Image transportieren können. Was es braucht ist also eine Initialzündung, eine Schwellenwertüberschreitung, echte Euphorie.

Die Ressentiments einer Lehre in einem Inkassounternehmen gegenüber sind insofern unverständlich. Schwarze Schafe sind die absolute Ausnahme, die allermeisten Inkassodienstleister arbeiten seriös, transparent und nachhaltig. Deshalb ist es gut, wenn junge Menschen den Weg in die Branche finden, Rückgrat beweisen und ihre berufliche Zukunft aktiv gestalten. Also, nur Mut!

Veröffentlicht unter Aktuelles
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