Offene Posten – Was tun?

Offene Posten, also zahlungsgestörte Forderungsangelegenheiten oder ganz simpel Außenstände – im Forderungsmanagement gibt es eine ganze Reihe von Bezeichnungen für das, worum sich Inkasso und Co. in der Realisierungsarbeit kümmern. Dabei haben Gläubiger unterschiedliche Optionen, wie sie mit ihren offenen Posten verfahren können. In diesem Blogbeitrag stellen wir die verschiedenen Herangehensweisen vor und zeigen, was gutes Forderungsmanagement ausmacht.

Was tun mit offenen Posten

Forderungsmanagement meint dabei nichts anderes als den Umgang mit offenen Posten. Es beginnt insofern nicht erst, wenn zahlungsgestörte Forderungsangelegenheiten ins Inkasso gehen, sondern schon im eigenen Betrieb bzw. aus dem eigenen Betreiben heraus. Schon Zahlungserinnerungen sind damit genaugenommen Teil eines zielgerichteten Umgangs mit Forderungen. Die Übergabe offener Posten an ein Inkasso Büro (oder einen Forderungskäufer) ist damit nur eine logische Folge des eigenen Interesses an der Verfolgung der eigenen Ansprüche. Die treffendere Formulierung ist also die Professionalisierung des Mahnwesens.

Professionalisierung

Offene Posten an einen Profi zu geben, heißt sich Hilfe zu holen. Das kann mehrere Gründe haben:

  • Entlastung der eigenen Ressourcen
  • Verbesserung der Erfolgsaussichten
  • Unterstützung durch Expertise
  • Auslagerung des Mahnwesens an einen Externen
  • etc.

Die entscheidenden Vorteile, die ein Profi im Forderungsmanagement mitbringt, sind seine Erfahrung und die Spezialisierung. Das bedeutet nichts anderes, als dass Arbeiten, die für Auftraggeber mit viel Mühe verbunden sind, für die möglicherweise das Knowhow fehlt, oder die einfach eine zusätzliche und unnötige Belastung bedeuten, an jemanden abgegeben werden, der auf genau diese Aufgaben spezialisiert ist. Für offene Posten betrifft das beispielsweise die Schuldnerkommunikation (Stichwort: Mediativinkasso), die stringente Durchführung des kompletten vorgerichtlichen Mahnwesens, die Einleitung eines gerichtlichen Mahnverfahrens inkl. Monierungsmanagement sowie die nachgerichtliche Betreuung titulierter Forderungen. Schon dieser Schwall an Fachchinesisch zeigt, wie weitreichend Forderungsmanagement sein kann. Wem dafür die Zeit, die Ressourcen, die Fachkenntnisse oder schlicht der (manchmal notwendige) lange Atem fehlt, ist bei einem Profi sicherlich am besten aufgehoben

Inkasso, Forderungskauf oder Factoring?

Dabei ist das Spektrum im professionellen Forderungsmanagement mit Inkasso allein längst nicht ausgeschöpft. Mindestens zwei weitere Methoden haben sich auf dem Markt der Forderungsmanager durchgesetzt. Beide sind dabei aber eher für Unternehmen von Interesse, weil es hier ganz klar um große Volumina offener Posten geht.

Unterschiedliche Optionen im Umgang mit offenen Posten

Forderungskauf (auch unechtes Factoring) meint dabei den Ankauf zahlungsgestörter Forderungen, und zwar als gesammeltes Portfolio. Es geht um eine Rechteübertragung. Will sagen: Gläubiger treten die Rechte an ihren Forderungen an einen entsprechenden Dienstleister ab und erhalten dafür einen bestimmten Kaufpreis. Dieser Preis liegt logischerweise immer unterhalb des Nennwertes des Portfolios. Die anschließende Realisierungsarbeit an den offenen Posten erfolgt dann durch den Ankäufer, und zwar im eigenen Interesse.

Factoring bedeutet, dass Unternehmen einen bestimmten Prozentsatz ihres Gesamtumsatzes als Factoring-Disagio an einen Factor abgeben. Dafür zahlt der Factor jeden Posten direkt, erwirbt das Recht an der Forderung und holt sie sich vom eigentlichen Kunden wieder. Factoring zielt damit nicht nur auf tatsächlich offene Posten ab, sondern auf jeden einzelnen Posten, unabhängig davon, ob für ihn eine Zahlungsstörung auftritt, oder nicht.

Fazit

Offene Posten lassen sich auf unterschiedliche Arten managen. Welche Methode dabei die richtige ist, hängt immer von den eigenen Interessen und dem eigenen Anspruch an professionelles Forderungsmanagement ab.

Veröffentlicht unter Forderungsmanagement
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