Inkasso international

Meme_Inkasso_03Der internationale Handel bietet enorme Chancen auf dem globalen Marktplatz. Gleichzeitig führt er aber auch zu einem erhöhten Risiko für Zahlungsausfälle im Ausland und das sorgt für Verunsicherung. In diesem Blogbeitrag geben wir Hilfestellung und zeigen, worauf es im Umgang mit internationalen Forderungen ankommt.

Prävention & Weitblick

Wer sich von vorn herein mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen im Umgang mit offenen Forderungen im Expansionsland vertraut macht, vermeidet böse Überraschungen. Nicht in allen Ländern sind die Zahlungsfristen gleich und nicht in allen Ländern ist die Zahlungskultur mit der hiesigen vergleichbar. So gilt beispielsweise in Griechenland die im europäischen Vergleich längste Zahlungsfrist mit rund 66 Tagen. In Osteuropa müssen offene Forderungen nach durchschnittlich 32 Tagen beglichen werden. Die kürzesten Fristen setzt Deutschland mit 14 bzw. 18 Tagen (inkl. Überweisungsfristen zwischen unterschiedlichen Bankengruppen).

Das hat nichts mit Deutscher Gründlichkeit zu tun, sondern liegt an kulturellen Unterschieden. Diese können sich jedoch auf den landestypischen Umgang mit offenen Zahlungen auswirken. So gilt es beispielswiese im ostasiatischen Raum als unangebracht, überhaupt über Zahlen zu sprechen und auch innerhalb Europas ist das Geschäftsgebaren alles andere als einheitlich. Hinzu kommt die Schwierigkeit, ein EU-weit gültiges Handelsgesetz zu etablieren.

Wer seine Auslandsexpansion präzise durchplant, verringert das Risiko von Zahlungsausfällen.

Das bedeutet nicht nur, dass es für Expansionswillige schwierig ist, Entscheidungen auf eine stabile Gesetzesgrundlage zu stellen. Es führt auch dazu, dass Zahlungsverzüge und -ausfälle in die wirtschaftlichen Erwägungen im Vorfeld einer Markterschließung mit eingerechnet werden müssen. Eine aktuelle Inkasso-Studie zeigt, dass jede vierte Rechnung in Europa überhaupt nicht oder nicht termingerecht bezahlt wird. Spitzenreiter in Sachen schlechte Zahlungsmoral sind die osteuropäischen Staaten, wo rund 30% aller offenen Forderungen an einen Inkassodienstleister übergeben werden (müssen). Europaweit gehen Experten von guten 5% an Zahlungsausfällen durch Rücklastschrift aus und das querbeet über alle Branchen. Naturgemäß besonders sind hier Zahlungsausfälle im Onlinehandel, wo sich Schuldner häufig durch die Anonymität des Netzes geschützt fühlen.

Vom Expertenrat profitieren

2014_09_22_Europäisches_ZahlungsverhaltenSchon im Vorfeld einer Expansion lohnt es, sich professionellen Rat von einem Dienstleister im Forderungsmanagement ins Haus zu holen. Experten für den Umgang mit Zahlungsausfällen kennen örtliche Gepflogenheiten und verfügen über ein stabil gewachsenes Netzwerk an Dienstleistungspartnern vor Ort. Damit können sie in der Regel einen umfassenden Service anbieten und Mandanten über sämtliche Expansionsschritte hinweg kompetent begleiten: Von der Planung, über die Kontaktvermittlung im Zielland bis zur Übernahme und Bearbeitung von Inkassofällen.

Ein kompetenter Inkassodienstleister verfügt über wertvolle Kontakte vor Ort.

Internationales Inkasso funktioniert dabei in beide Richtungen: Aus dem Ausland nach Deutschland und von Deutschland ins Ausland. Ausschlaggebend, nach welchen Fristen hier der Zahlungsverzug bzw. -ausfall eintritt, ist, was im Vertrag bzw. den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) steht. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass jeweils die Fristen gelten, die am Ort des Sitzes des Forderungsinhabers (bspw. des Onlinehändlers) üblich sind. Bestellt also ein Grieche bei einem deutschen Onlinehandel, tritt der Zahlungsverzug nach 14 bzw. 18 Tagen ein. Andersherum, bei einer deutschen Bestellung in Griechenland gilt die griechische Zahlungsfrist.

Der Service eines deutschen Inkassodienstleisters ist dabei für beide Szenarien gleichermaßen relevant. Forderungen aus dem Ausland gegen deutsche Schuldner werden in der Regel ohne zusätzlichen Aufwand durchgeführt. Liegt die Sache andersherum, kann die Involvierung eines Partners vor Ort notwendig sein. Auf diese Weise ist dann aber sichergestellt, dass das Forderungsmanagement im Ausland dem landestypischen Ablauf entspricht.

Fazit

Eine Expansion will wohl überlegt sein. Nicht nur gesetzliche, sondern auch kulturelle Erwägungen spielen eine wichtige Rolle bei der Planung eines wirtschaftlichen Engagements im Ausland. Wer sich im Vorfeld mit einem Dienstleister im Forderungsmanagement berät, nutzt zu dem die örtlichen Möglichkeiten für den Umgang mit Zahlungsausfällen effektiv.

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