Absicherung von Forderungen

Die Absicherung von Forderungen ist nach deren Realisierung die zweite große Aufgabe im Forderungsmanagement. Dabei schließen sich die beiden Funktionen nicht gegenseitig aus, sondern werden immer parallel verfolgt. Welche Optionen es in der Absicherung von Forderungen gibt und welche Lesarten es für den Begriff gibt, erklären wir in diesem Blogbeitrag.

Absicherung von Forderungen

Klassisch betrachtet bedeutet die Absicherung einer Forderung, dafür zu sorgen, dass sie nicht verlischt. In dieser Lesart geht es also um die Betreibung des gerichtlichen Mahnverfahrens im gerichtlichen Forderungsmanagement. Über den Antrag auf Mahnbescheid beim zuständigen Mahngericht wird die Verjährung gehemmt und die Forderung ist, falls sie nicht im Rahmen des gerichtlichen Mahnverfahrens realisiert wird, für 30 Jahre abgesichert. Neben dieser Betrachtungsweise gibt es aber noch zwei weitere Möglichkeiten, sich der Begrifflichkeit der Absicherung von Forderungen zu nähern:

  1. Indirekte Absicherung von Forderungen über eine Minimierung des Ausfallrisikos
  2. Finanzielle Absicherung von Forderungen über die Versicherung des Ausfallrisikos

Titulierung

Absicherung von Forderungen

Die Variante der Forderungsabsicherung, um die es im Inkasso zumeist geht, ist das gerichtliche Mahnverfahren, bzw. die Titulierung offener Posten. Hier funktioniert die Absicherung offener Forderungen an zwei Stellen: Erstens wird die Verjährung bereits mit dem Antrag auf Mahnbescheid gehemmt, und zweitens geht es darum, einen Titel für die offene Forderung zu erwirken, der dann wiederum 30 Jahre gültig ist. Die Forderung ist entsprechend für 30 Jahre abgesichert. Weitere Varianten von Titeln sind Urteile, Vergleiche oder Kostenfestsetzungsbeschlüsse – entsprechend ist das gerichtliche Mahnverfahren über ein Inkasso Büro nicht die einzige Möglichkeit zu einem Titel zu kommen. Für die nachgerichtliche Arbeit an via Titel abgesicherten Forderungen ändert die Art des Titels übrigens nichts: das Instrumentarium der Zugriffsmöglichkeiten in der Zwangsvollstreckung steht dann immer zur Verfügung!

Prävention

Forderungen lassen sich über vorgeschaltete Mechanismen absichern, sodass das Ausfall- bzw. Störungsrisiko minimiert wird. Indem Händler beispielsweise Bonitätsprüfungen ihrer Kunden durchführen, bevor das Geschäft zustande kommt, wissen sie genau, worauf sie sich bei jedem Kunden einlassen und bekommen so eine solide Grundlage an die Hand, um das Risiko für eine Störung der Zahlung abzuschätzen.

Diese Variante ist jedoch mit Kosten für die Bonitätsauskunft und einer gewissen Wartezeit verbunden, bis die Informationen vorliegen. Eine andere Möglichkeit zur präventiven Absicherung von Forderungen ergibt sich (gerade im Onlinehandel) über die verschiedenen Zahlungsmethoden. Die sicherste Zahlungsart ist sicherlich die Vorkasse – wenngleich hier das Risiko für einen Conversions-Abbruch steigt. Dennoch gilt: Bei Vorkasse ist die Forderung automatisch abgesichert, weil das Risiko komplett beim Kunden liegt.

Versicherung

Die letzte Lesart für die AbsicherungAbsicherung von Forderungen von Forderungen ist die Versicherung. Stichwörter sind hier die versicherte Rechnung bzw. die versicherte Lastschrift. Dann übernimmt ein Versicherer für einen bestimmten Anteil an der Rechnungssumme das Risiko, falls die Forderung ausfallen sollte und bezahlt die offene Forderung in diesem Falle an den Versicherungsnehmer aus. Dabei liegt der Schaden letztendlich beim Versicherer, wobei der Versicherungsnehmer freilich für die Auslagerung des Ausfallrisikos bezahlt. Auch diese Variante gehört also eher in den präventiven Bereich der Forderungsabsicherung.

Fazit

In Sachen Absicherung von Forderungen gibt es mehrere Lesarten und Methoden, die aber alle dasselbe Ziel verfolgen: Die Chance, als Leistungserbringer auch tatsächlich bezahlt zu werden, soll möglichst groß sein.

Veröffentlicht unter Forderungsmanagement
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (No Ratings Yet)
Loading...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*